Karnivoren und Omnivoren: Ein Blick auf die Geschichte von Hund und Katze
Wusstest Du eigentlich, dass unsere beliebten Haustiere Hund und Katze zwar beide auf Fleisch angewiesen sind, sich aber dennoch stark von ihren Bedürfnissen unterscheiden? Um dies zu verdeutlichen, müssen wir uns einmal die Evolution von Hund und Katze genauer anschauen.
Der Hund zwischen Karnivor und Omnivor
Die Vorfahren vom Hund wurden von uns Menschen bewusst vor ca. 30.000 Jahren gezähmt. Indem Wölfe mit bestimmten Merkmalen absichtlich miteinander verpaart wurden, entstanden stetig neue Hunderassen, die einen speziellen Zweck erfüllen oder ein gewisses Aussehen haben sollten.
Tatsächlich ist der Hund aus wissenschaftlicher Sicht weder den Fleischfressern (Karnivoren) noch den Allesfressern (Omnivoren) eindeutig zuzuordnen. Im Laufe der Domestikation musste sich der Hund oft an den Essensabfällen der Menschen bedienen. Sein Verdauungstrakt hat sich an das vorhandene Nahrungsangebot angepasst, sodass er auch einen bestimmten Anteil an Stärke verdaut und als Energiequelle nutzen kann. Wichtig hierbei ist, dass die im Futter enthaltenen Kohlenhydrate so „aufgeschlossen“ sind, dass die körpereigenen Enzyme des Hundes diese aufnehmen können. Auf dem natürlichen Speiseplan des Hundes steht deshalb heute neben Beutetieren auch pflanzliche Nahrung. Den Hauptteil der Nahrung bildet jedoch nach wie vor das Beutetier.
Die Evolution der Katze: Eine Geschichte von Verehrung und Verfolgung
Die Vorfahren unserer Katzen hingegen haben sich dem Menschen erst vor ca. 9.500 Jahren freiwillig angeschlossen. Als der Mensch Ackerbau betrieb, näherte sich die Katze dem Menschen. Vermutlich erhoffte sie sich Schutz und ein reichhaltiges Nahrungsangebot. In vielen Gebieten der Welt wurde sie damals als Gottheit verehrt und zählt heute noch als Glücksbringer. Diese Tatsache lässt sich darauf zurückführen, dass die Katze z.B. Schiffe, Tempel und Vorratskammern vor Mäusen und Ratten schützte.
Leider wurde sie aber nicht überall verehrt, vor allem schwarze Katzen wurden im mittelalterlichen Europa gnadenlos verfolgt, da sie mit dem Teufel und Dämonen im Verbindung gebracht wurden, was für den Menschen schwere Folgen hatte. Durch die Verfolgung wurde die Katze in diesem Gebiet fast ausgerottet, so konnte sie die Ratten und Ungeziefer nicht mehr unter Kontrolle halten, was sich wohl auch auf den Ausbruch der Pestepidemie auswirkte. Erst im späten Mittelalter konnte die Katze rehabilitiert werden.
Anders als der Hund ist die Katze auch heutzutage noch ein reiner Fleischfresser (Karnivore) und sollte auch so ernährt werden, damit sie gesund und agil bleibt. Weder die Domestikation noch die professionelle Katzenzucht konnte das ändern. Dies zeigt sich auch an ihrem kurzen Darm, der darauf spezialisiert ist, überwiegend tierische Nahrung zu verdauen.